Montag 7.2.2022

Wirtschaftliche Folgen der Pandemie-Politik Alain Bersets.

Hans-Ulrich Bigler und Casimir Platzer ziehen im Artikel «Berset hat sein einseitiges Spiel aufgezogen» Bilanz aus der Pandemiepolitik von Gesundheitsminister Alain Berset. Sie kritisieren die extremen Regulierungen in der Gastrobranche, die aufgrund der Pandemie von einem Minister, welcher nichts mit der Branche am Hut hat, eingeführt wurden. Trotz der starken Anpassungen der Restaurants, wird dennoch deren betrieb eingeschränkt, obwohl andere Gebiete nicht so stark reguliert wurden. Die Entscheide wurden, laut Bigler, von Schreibtischtätern durchgesetzt, die nicht die Lage des normalen Arbeiters verstehen. Jegliche Proteste wurden sofort als Querdenker Meinungen verurteilt. Eine offene Diskussion über dieses kritisches Thema war nicht mehr möglich, wurde aber durch das neue Covid-Gesetzt entschärft.

Mittwoch 09.Februar 2022

Im Erdgasstreit mit dem Rücken zur Wand

 

In Bezug auf den Konflikt um die Ukraine, könnte ein russischer Einmarsch immer noch geschehen. Deutschland sollte die neue Gaspipeline in Betrieb setzen, doch würde dies nicht tun, wenn Russland in die Ukraine einmarschiert. Nun wäre dies für Russland ein Nachteil und sie könnten ihr Ziel nicht verfolgen. Jedoch droht Russland Europa, indem sie auch schon jetzt den Erdgasexport reduzieren. Das ist für die EU ein riesiges Problem, da sie knapp die Hälfte ihres Gases aus Russland bezieht. Ein Fünftel des Erdgases fliesst durch die Ukraine, deshalb sind die anderen Pipelines umso wichtiger. Sie befinden sich im Zentrum des Machtkampfs zwischen dem Osten und dem Westen. Die einzelnen Länder in Europa sind unterschiedlich abhängig von russischem Erdgas. Der durchschnittliche nationale Energieverbrauch liegt ca. zwischen 3.5 und 31%. Je weiter westlich das Land, desto abhängiger ist es von Russland. In Schweiz trägt Erdgas 15% zum Energieverbrauch bei, die Hälfte aus Russland. Dies ist nicht der erste Konflikt um russisches Erdgas und Europa nahm sich immer wieder vor ihre Abhängigkeit zu minimieren, aber schaffte dies nie. Die Abhängigkeit stieg sogar an. Die Vorratslager in der EU sind unterschiedlich, was sich auf die Gasreserve auswirkt. Durch die Verringerung von Export in Russland sind die Preise in die Höhe geschossen. Erdgas ist jetzt in Europa fünfmal teurer als dazu Mals. Auch wenn die EU nur noch wenig Spielraum hat, zeigt sie trotzdem, dass sie etwas aus der Vergangenheit gelernt hat. Die Kapazität wurde ausgebaut, um Gas zwischen den Mitgliedstaaten besser zu handeln. Momentan nutzt Europa Alternativen und konnten sie sogar den Ausfall aus Russland kompensieren. Jedoch ist dieses Vorgehen nicht für längere Zeit möglich, d.h. wenn Russland zum Beispiel die Lieferungen nur ein wenig minimiert, geht dieser Plan schon nicht mehr auf. Laut ungefährer Prognose kann die EU einem Ausfall von russischem Erdgas bis diesen Sommer standhalten, wenn die Industrie ihren Gasverbrauch drosselt. Dieser Konflikt zeigt kein baldiges Ende und es wird vermutet, dass die Gaspreise bis 2025 doppelt so hoch sein werden wie normal. 

Donnerstag 10.Februar 2022
Wie weiter mit China
Dass die Schweiz China ändern könne, hielt Bundespräsident Ignazio Cassis beim Delegationstreffen mit dem Europa Forum Luzern (EFL) vorletzte Woche im Bundeshaus fest. «Nicht umsonst sagen wir im Volksmund: Ich verstehe nur Chinesisch. Das zeigt auf, wie grundlegend unterschiedlich unser Vokabular, aber auch unsere Philosophien sind», fügte er an. Die beiden Welten würden sich massgeblich unterscheiden und dennoch sei die Schweiz seit Jahrzehnten wirtschaftlich eng mit der Volksrepublik China verflochten. «Die Volksrepublik ist der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz und hat damit massgeblich zum Wohlstand der Schweizer Bevölkerung beigetragen», so der Bundespräsident weiter.